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August 2013


Beachtliche Fortschritte im künftigen Industriepark Lisdorfer Berg

Minister Heiko Maas hat am 9. August gwSaar Geschäftsführer Thomas Schuck vor Ort eine Zuwendung über fast 6.600.000 Euro überreicht. Dabei betonte Maas: „Die Erschließung des Lisdorfer Berges ist ein wichtiger Meilenstein in der Umsetzung des Masterplans Industrieflächen Saarland – verfügbares Flächenpotenzial mit hervorragender Verkehrsanbindung, wie hier über die B 269neu an die A 620 und die französische Autobahn A 4, eröffnet die Möglichkeit, an der Saar eine Vielzahl neuer, moderner Arbeitsplätze zu schaffen.“

Jetzt laufen die Arbeiten auf der 67 ha großen Baustelle auf Hochtouren. Dabei geht es um beeindruckende Dimensionen: Immense Erdmassen werden bewegt, ein Kanal bis in 60 m Tiefe zur Saar angelegt, 16.500 m² Straßen gebaut.

1,2 Millionen Kubikmeter Erde werden bewegt, in dem man Sandmassen abträgt und wieder einbaut. Und das mit optimalem Baugrund, bestehend aus sandigem Verwitterungshorizont (verwitterte Unterbodenschicht), Sandstein und Fels. So können mit dem Wiedereinbau des Bodens drei ebene Plateaus geschaffen werden. Nahezu eine Million m³ Erdmassen wurden bereits eingebaut.

Auch die Arbeiten für die Entwässerung sind im vollen Gange: Zwei Versickerungs- und Rückhaltebecken von 5.500 m² und 7.300 m² Oberfläche sind im Entstehen. Dort wird Regenwasser weitestgehend versickern. Um die Restmenge an Wasser von der Fläche abzuleiten, erstellen die Fachleute der Landesgesellschaft ein Rohrsystem von 1.350 m Länge, das bei Lisdorf in die Saar mündet. Dabei wird durch ein beeindruckendes Bohrverfahren ein Kanal bis auf 60 m Tiefe installiert, die verwendeten Rohre haben einen Durchmesser von 2 m. Inzwischen ist die Bohrung bis auf wenige Meter fertig gestellt. Eine weitere Pressung unter der Autobahn hindurch in Richtung Saar ist derzeit in Vorbereitung.

Das Regenwasser aus dem Kanal wird über eine offene Kaskade in ein Tosbecken am Fuß des Lisdorfer Berges geleitet. (Als Tosbecken bezeichnet man im Wasserbau und Bauingenieurwesen ein Auffangbecken für abfließendes Wasser.) Dieses Becken wird über eine weitere Pressung für einen Kanal unter der Autobahn in Richtung Saar entwässert. Die Einleitstelle in die Saar wird sich zwischen Wadgassen und Lisdorf befinden.

Mit der Herstellung der benötigten Infrastruktur auf der Riesenbaustelle beginnen die Teams nun im August: 16.500 m² Straßen werden zwischen den Plateaus gebaut, die Regen-und Schmutzwasserkanäle sowie die Versorgungsleitungen für Wasser, Gas, Strom und Straßenbeleuchtung werden verlegt. Für die Trinkwasserversorgung des Gebietes wird ein neuer Wasserhochbehälter gebaut. So wird die Baustelle Schritt für Schritt zur ansiedlungsfähigen Industrie- und Gewerbefläche. Voraussichtlich Ende 2014 soll die Erschließung abgeschlossen sein.

Thomas Schuck, gwSaar-Geschäftsführer, konkretisiert: „Um dem Bedarf moderner Unternehmen an Industrieflächen gerecht zu werden, hat die gwSaar unter anderem Lage, Verkehrsanbindung, ökologische Verträglichkeit und einen möglichst großzügigen Grundstückszuschnitt als maßgebende Kriterien für die Auswahl der neuen Erschließungsgebiete herangezogen. Mit der Erschließung der neuen Fläche schaffen wir die Voraussetzung dafür, dass das Saarland weiterhin ein attraktiver Wirtschaftsstandort bleibt.“

Parallel zu den Erschließungsarbeiten ist die gwSaar dabei, die Fläche zu vermarkten. Mehrere Unternehmen zeigen großes Interesse, sie erwägen ernsthaft eine Ansiedlung am Lisdorfer Berg. Das ist nicht verwunderlich, ist der Standort ja auf Grund der hervorragenden Verkehrsanbindung über die B 269neu an die A 620 und die französische Autobahn A 4 optimal gelegen. Und daher ist der künftige Industriepark Lisdorfer Berg besonders für Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe und der Logistikbranche attraktiv. Darüber hinaus erlaubt das Areal auf Grund seiner Größe unterschiedlichsten Erfordernissen von Investoren, wie z.B. in Hinsicht Grundstückszuschnitt, entgegen zu kommen.


Hintergrund

Die Vorbereitung des Lisdorfer Berges zur Ansiedlungsfläche geschieht im Rahmen des Masterplans Industrieflächen Saarland:

Damit das Saarland auch in Zukunft seine Standortvorteile voll ausschöpfen kann, den Bedürfnissen und Anforderungen moderner Industrieunternehmen gerecht wird und ein attraktiver Arbeits- und Wirtschaftsstandort bleibt, müssen größere, zusammenhängende Flächen für Industrieansiedlungen erschlossen werden. Dafür steht der EU-geförderte Masterplan Industrieflächen Saarland, den die Landesregierung des Saarlandes 2007 verabschiedete. Er sieht vor, bis 2020 vier große Industriegebiete zu entwickeln mit einer Gesamtfläche von über 264 ha an verschiedenen besonders geeigneten Standorten im Saarland. Mit der Umsetzung und Vermarktung ist die SHS-Tochter gwSaar betraut.RB

» www.masterplan-saarland.de