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Februar 2023


Der US-Chiphersteller Wolfspeed trifft eine historische Entscheidung für das Saarland und investiert auf der gwSaar-Fläche am ehemaligen Kraftwerk in Ensdorf

Seit dem 1. Februar 2023 steht fest: Der amerikanische Chiphersteller Wolfspeed wird auf dem ehemaligen Kraftwerksgelände in Ensdorf die weltweit größte und modernste Fabrik für Siliziumkarbid-Halbleiter errichten. Das verkündete Wolfspeed CEO Gregg Lowe in Anwesenheit von Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, Ministerpräsidentin Anke Rehlinger und Saar-Wirtschaftsminister Jürgen Barke. Die Kernbotschaften: Das Investitionsvolumen soll etwa 2,5 Milliarden Euro betragen und mittelfristig werden rund 600 Arbeitsplätze entstehen. Mitbeteiligt an Wolfspeed und dem Projekt ist mit der ZF-Gruppe der größte Arbeitgeber im Saarland. Für ZF waren entsprechend die Konzernchefs Stefan von Schuckmann und Dr. Holger Klein in Ensdorf anwesend.

Symbolträchtig ist die Kulisse, weil es sich bei der ehemaligen Kraftwerksfläche um ein sogenanntes Brownfield handelt. Das rund 68 Hektar große Areal ist die erste Fläche, die im Rahmen des von der Landesregierung verabschiedeten Masterplans 2.0 zur Bereitstellung weiterer Ansiedlungsflächen sukzessive erschlossen wird. Zuständig für die Umsetzung des Masterplans, die Entwicklung des Ensdorfer Areals und die Ansiedlung selbst ist die gwSaar – Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Saar.

Der Bau der Halbleiterfabrik ist eine historische Entscheidung, da „im Saarland ein neues Kapitel in der Wirtschaftsgeschichte aufgeschlagen wird“, wie es Ministerpräsidentin Anke Rehlinger formulierte. Rehlinger wörtlich: „Die Ansiedlung von Wolfspeed und die Entscheidung der ZF-Gruppe, Saarbrücken zum Leitstandort für Elektromobilität zu machen, zeugen von einem Aufbruch, der wegweisend für die Zukunft unseres Landes sein wird.“

Dass die Ansiedlungsentscheidung auch eine historische Dimension für die gesamte Bundesrepublik beinhaltet, zeigte die Anwesenheit von Bundeskanzler Olaf Scholz, der mit Bezug auf den Standort sagte: „Die industrielle Revolution kehrt nach Ensdorf zurück.“ Er fuhr fort: „Die Fertigungsanlage für hochmoderne Halbleiter von Wolfspeed und ZF ist darüber hinaus ein, nicht nur historisch für das Saarland, wichtiger Beitrag zur Versorgungssicherheit der deutschen und europäischen Industrie. Dieses Projekt zeigt die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland, steigert die Resilienz unserer Industrie und steht für erfolgreichen Strukturwandel“, sagte der Bundeskanzler. Er fügte hinzu, dass hierfür nicht nur der Bund, sondern voraussichtlich auch die EU Investitionshilfen beisteuern würde.

Warum sich Wolfspeed für das Saarland als Standort entschieden hat, fasste Gregg Lowe in einem Satz zusammen: „Wir haben uns auf der europaweiten Suche nach einem Standort sehr schnell in das Saarland verliebt.“ Dass hinter der Entscheidung aber auch harte Fakten stehen, betonten Lowe ebenso wie Saar-Wirtschaftsminister Jürgen Barke und gwSaar-Chef Thomas Schuck. Demnach ist die zentrale Lage des Saarlandes in Europa mit guten Verkehrsverbindungen ein Grund. Speziell Ensdorf bietet aber mit dem Umspannwerk vor Ort, in dessen Ausbau ebenfalls investiert wird, eine optimale Energieversorgung in alle Richtungen. Hinzu kommt, dass die unmittelbare Nähe zur Saar optimale Voraussetzungen für den recht hohen Kühlwasserbedarf, der bei der Chipproduktion anfällt, liefert. Nicht zuletzt aber ist man sich sowohl bei Wolfspeed als auch bei ZF sicher, genügend und gut qualifiziertes Personal am Automotive-Standort Saar rekrutieren zu können, um den vielfältigen Anforderungen an die Produktion gerecht werden zu können.