Hintergrund ist die Umwidmung der ehemaligen Bundeswehrdepotfläche „Am Zunderbaum“ zwischen Homburg und der BAB 6 zu einem Industriepark. Um das Gelände für neue Ansiedlungen vorzubereiten und dafür neu zu erschließen, hatte die gwSaar im April 2013 mit den Abbrucharbeiten begonnen und im Juni des gleichen Jahres Sprengungen vorgenommen. Die Kosten des gesamten Umnutzungsvorgangs liegen bei gut 23 Mio Euro. Spätestens ab Herbst 2014, aber auch schon parallel zu den Erschließungsarbeiten können die ersten Unternehmen dort ihre neuen Betriebsgebäude errichten. Auch die EU unterstützt das. Die Aktivitäten des Masterplans Industrieflächen Saarland werden von dem EU-Fonds „EFRE“ (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) kofinanziert.
„Gemeinsam machen wir aus einem ehemaligen Militärdepot die zweitgrößte Industriefläche des Saarlandes“, betont Thomas Schuck, Geschäftsführer der gwSaar. „Neben der Neuerschließung sind wir auch für die Betreuung der Ansiedlungen zuständig. Auf diese Weise trägt die SHS-Tochter dazu bei, dass im Saarland neue Arbeitsplätze entstehen“.
Neuerschließung heißt hier das Errichten einer kompletten Infrastruktur, wie den Bau von Kanälen – im Südteil bereits weitestgehend abgeschlossen – Straßen, Versorgungsleitungen, wie z.B. für Strom, Gas, Wasser, Telekom. Auch die Terrassierungsarbeiten sind größtenteils beendet. Voraussichtlich zum zweiten Quartal 2015 wird das 41 ha große Areal final erschlossen sein. Zwischendrin gab es bei den Bauarbeiten auch sehr ungewöhnliche Aufgaben. Wie das wohl in der Natur eines ehemaligen Militär-Depots liegt, hatten die Bauarbeiter mehrere Bunker zu beseitigen, dessen besondere Bauweise diese Aufgabe erheblich erschwerte. Selbst mit Hilfe eines schweren Baggers brauchten sie dazu einige Tage. Dennoch, bei dieser Konversionsmaßnahme liegt die Mannschaft auf der Baustelle gut im Zeitplan. Und die Zusammenarbeit, auch mit den ausführenden Unternehmen, wie etwa der STRABAG ist hervorragend.
Die heutige Veranstaltung, übrigens im Kirkeler Teil des Areals, findet auf einer Fläche statt, auf der sich ein Unternehmen nun niedergelassen hat, das früher hier zur Miete ansässig war. Noch bessere Übersicht hätte man von der südlich liegenden Anhöhe, fast schon eine Art „Mittelgebirge“. Im Bauingenieur-Deutsch heißt das „abgeschobener Oberboden“. Die Rede ist hier von insgesamt 35.000 Tonnen Erde, dem Inhalt von 2000 LKW, die hierhin bewegt wurden, um auf dem dann freiliegenden Sandstein neue plane Flächen zu schaffen.
Auf dem attraktiven und äußerst verkehrsgünstigen Areal bietet die gwSaar zusammenhängende Flächen in einer Größenordnung von 1.500 qm bis zu 10 ha an. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit der Parzellierung, unabhängig von der jetzigen Situation und ganz nach Wunsch der Firmen, die sich ansiedeln wollen. Fünf Unternehmen, ehemalige Mieter im Gelände, haben ihren Standort, zusammen mit den bereits vorhandenen Gebäuden, bereits gekauft und neu bezogen. Das betrifft ausschließlich den südlichen Teil der Fläche. Da diese Firmen bereits in Homburg/Kirkel ansässig waren, hat sie die gwSaar in ihrer Entwicklung positiv unterstützt.
Darüber hinaus befindet sich die gwSaar in der Endverhandlung von vier Kaufverträgen. Es handelt sich hier um Grundstücke in der Größe von insgesamt 40.000 qm. Anfragen von weiteren Unternehmen liegen der Gesellschaft zu Flächen von insgesamt 140.000 qm vor.
Nach der Demontage von 46 Gebäuden werden die Experten vor Ort die gewonnenen Abbruchmassen, soweit für ein Wasserschutzgebiet zulässig und technisch geeignet, wieder verwenden.
Was ansonsten bei der aufwendigen Abbruchmaßnahme anfiel, aber nicht verwendet werden konnte oder durfte, haben die gwSaar- und LEG Service-Fachleute vor Ort und die beteiligten Ingenieurbüros analysiert, klassifiziert und zusammen mit den Experten des LUA, Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz, zur anderweitigen Verwendung, Aufbereitung oder zum Deponieren vorbereitet und entsorgt. Die LEG Service ist für die Bereiche Planung, Betreuung, Projektsteuerung und Facility Management zentrale Dienstleisterin innerhalb der SHS-Gruppe, also auch für die SHS-Tochter gwSaar. So sorgen die beiden SHS-Töchter, für ressourcenschonende Verfahren bei der Aufbereitung des Geländes.
Die Masterplanfläche „GI Am Zunderbaum“ liegt direkt an der B 423. Und Homburg ist Verkehrsknotenpunkt an den Autobahnen A6 und A8 auf den Strecken Mannheim-Paris, bzw. direkt an der Achse Paris-Saarbrücken-Frankfurt und Trier-Karlsruhe.
Die Autobahn ist ohne Ortsquerung in drei Minuten erreichbar. Mit dieser hervorragenden Verkehrsanbindung ist das Areal bestens geeignet für Industrieansiedlungen.
Der Masterplan Industrieflächen Saarland wurde 2007 von der Landesregierung des Saarlandes verabschiedet und sieht vor, bis 2020 vier große zusammenhängende Industriegebiete mit einer Gesamtfläche von rund 200 ha zu entwickeln. Mit der Vermarktung ist die SHS-Tochter gwSaar betraut.